1. Da draußen vor dem Tore,
Da steht ein Lindenbaum,
Wo ich so süß geträumet
Der ersten Liebe Traum.
Da draußen vor dem Tore,
Wo sie mich hinbestellt,
Schenkt‘ ich ihr dies und jenes
Von meinem Taschengeld.
Da draußen vor dem Tore,
In stiller Abendstund‘,
Hab‘ ich ihr oft geküsset
Die Stirne und den Mund.
Da draußen vor dem Tore,
Beim stillen Mondenschein,
Da schenkt‘ ich meiner Holden
Von Gold ein Ringelein.
Da draußen vor dem Tore,
Da schien der Mond so hell.
Ich war ein junger Schüler,
Sie eine Nähmamsell.
2. In jener dunklen Gasse,
Da wohnt der Pfänderjud‘,
Da hab‘ ich’s auch erfahren,
Wie falsche Liebe tut.
In jener dunklen Gasse,
Dort in des Juden Schrein,
Da seh‘ ich etwas glänzen
Als wie ein Ringelein.
In jene dunkle Gasse,
Da ging ich heimlich nur;
Bei Abraham, dem Juden,
Versetzt‘ ich meine Uhr.
In jener dunklen Gasse,
Da sah ich – tief gekränkt –
Das Ringlein ew’ger Treue,
Das ich ihr jüngst geschenkt.
In jener dunklen Gasse,
Da ward mir alles klar.
Mit meiner ersten Liebe
War’s aus für immerdar.