Eine Rose

Wie eine Rosenstaude seh´ ich Dich,
die sich in den Himmel rankt;
die im Sommer königlich
im leichten Winde sachte schwankt.

Ob Du der Sonne Deine Blüten zeigst,
am Himmel keine Wolken ziehn;
oder ob Du Dich im Sturme neigst:
Du bleibst immer wunderschön!

Ist Deine Stimmung Regenwetter,
so fallen kleine, zarte Tropfen
– benetzen Deine Blütenblätter –
mit leisem, sehnsuchtsvollem Klopfen.

Und wenn der dunkle Abend naht
– in des Mondes düstrem Schein –
wirkst Du zerbrechlich und so zart,
drum klappst Du Deine Blätter ein.

"Welch traurig´ Schönheit!", wie man meint,
wenn sich Deine Blüten schließen;
doch wenn am nächsten Tag die Sonne scheint,
dann werden neue Triebe sprießen.

Wie gerne würde ich mich bücken,
in Deinem Glanz, im Sonnenlicht,
und nur eine Knospe pflücken.
Doch, bei Gott, ich darf es nicht!

So seh‘ ich Dich an diesem Tage,
zieh´ neben Dir des Weges hin.
Ein Bild, das ich im Herzen trage,
wenn ich schon lang vorüber bin.

© Rick Valentine

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